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Transparente Anwaltsvergütung: Was Sie über Stundensätze und Honorare wissen sollten

Als Mandant einer Rechtsanwaltskanzlei möchten Sie sicherstellen, dass Sie eine klare und transparente Vorstellung von den Kosten haben, die auf Sie zukommen. Die Vergütung von Rechtsanwälten kann komplex erscheinen, aber mit dem richtigen Wissen können Sie für Transparenz sorgen und böse Überraschungen vermeiden. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Möglichkeiten der Honorarvereinbarung bestehen und welche Maßnahmen Sie als Mandant selbst ergreifen können, um die Kontrolle über Ihre Anwaltskosten zu behalten.

Arten der Honorarvereinbarung

Es gibt verschiedene Modelle, wie Anwälte ihre Leistungen abrechnen können. Die gängigsten sind:

  1. Gesetzliche Vergütung: In zivilrechtlichen Angelegenheiten entstehen Pauschalgebühren gemäß Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG), die abhängig von dem Gegenstandswert sind. Es ist in Vergütungsvereinbarungen zulässig, einen bestimmten Gegenstandswert und/oder bestimmte Gebührensätze für die Vergütung zu vereinbaren.
  2. Stundensätze: Hierbei wird nach der tatsächlich aufgewendeten Arbeitszeit abgerechnet. Der Stundensatz kann je nach Komplexität des Falls und der Erfahrung des Anwalts variieren. Es ist ratsam, im Vorfeld eine Schätzung der benötigten Stunden zu erhalten.
  3. Pauschalhonorar: Für klar umrissene Aufgaben oder standardisierte Leistungen können Pauschalhonorare vereinbart werden. Dies bietet Ihnen als Mandant eine feste Kostenkontrolle.
  4. Erfolgshonorar: In bestimmten Fällen kann auch ein Erfolgshonorar vereinbart werden, bei dem die Vergütung ganz oder teilweise vom Erfolg des Verfahrens abhängt. Dies ist jedoch nur unter strengen gesetzlichen Voraussetzungen zulässig.

Aktuelle Rechtslage zu Stundensatzvereinbarungen

Nach einer Entscheidung des EuGH müssen Verbraucher vor der Erteilung eines Mandats diejenigen Informationen erteilt werden, die ihn in die Lage versetzen, seine Entscheidung mit Bedacht und in voller Kenntnis der finanziellen Folgen des Vertragsabschlusses zu treffen. In diesen Informationen müssten Angaben enthalten sein, anhand derer der Verbraucher die Gesamtkosten der Rechtsdienstleistungen der Größenordnung nach einschätzen kann. Geeignet ist dazu beispielsweise eine Schätzung der voraussichtlich oder auf jeden Fall erforderlichen Stunden oder die Verpflichtung der Kanzlei, in angemessenen Zeitabständen Rechnungen oder regelmäßige Aufstellungen zu übermitteln, in denen die aufgewandten Arbeitsstunden ausgewiesen seien.

Nach deutschem Recht unterliegen solche Vergütungsvereinbarungen in der Regel einer Inhaltskontrolle und könnten im Streitfall für nichtig erklärt werden, wenn die Stundensatzabrede nicht verständlich formuliert ist und insbesondere die wirtschaftlichen Nachteile und Belastungen für den Mandanten nicht transparent macht.

Maßnahmen für Mandanten zur Kostenkontrolle

Um die Kontrolle über Ihre Anwaltskosten zu behalten und für Transparenz zu sorgen, können Sie als Mandant im Falle der Stundensatzvereinbarung selbst folgende Maßnahmen ergreifen:

  1. Schriftliche Vereinbarung: Bestehen Sie auf einer schriftlichen Honorarvereinbarung. Diese sollte die Vergütungsmodalitäten, wie z.B. den Stundensatz oder das Pauschalhonorar, klar definieren. Erteilen Sie zuvor keinen Auftrag und unterzeichnen Sie zuvor keine Vollmacht.
  2. Kostenvoranschlag: Bitten Sie Ihren Anwalt um einen Kostenvoranschlag. Dieser gibt Ihnen eine realistische Einschätzung der zu erwartenden Kosten und hilft Ihnen bei der Budgetplanung.
  3. Regelmäßige Abrechnung: Vereinbaren Sie regelmäßige Abrechnungsintervalle. So behalten Sie den Überblick über die bisher angefallenen Kosten und können bei Bedarf frühzeitig eingreifen.
  4. Detaillierte Rechnungen: Fordern Sie detaillierte Rechnungen an, die die erbrachten Leistungen und die dafür aufgewendete Zeit transparent aufschlüsseln. Der Rechtsanwalt schuldet einen detaillierten Tätigkeitsnachweis.
  5. Vergleichsangebote einholen: Scheuen Sie sich nicht, mehrere Angebote von verschiedenen Kanzleien einzuholen. Ein Vergleich kann Ihnen helfen, das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden.

Fazit

Eine transparente und faire Honorarvereinbarung ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Ihrem Anwalt. Durch proaktive Maßnahmen und klare Absprachen können Sie Ihre Anwaltskosten effektiv kontrollieren und sich voll auf die rechtliche Lösung Ihres Problems konzentrieren. Vertrauen Sie auf unsere Kanzlei für eine offene Kommunikation und transparente Vergütung.

Suchen Sie eine individuelle Beratung, dann rufen Sie uns an oder nutzen Sie unser Kontaktformular.

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